Wandern an der Costa Brava: Mein Freund war vor kurzem zu Besuch. An meinem freien Wochenende wollten wir, trotz Hitze, Bewegung und Badespaß unter einen Hut bekommen. An der Costa Brava gibt es nämlich einen tollen Küstenwanderweg, den sogenannten Camí de Ronda, der die katalanische Ortschaft Portbou bei der französischen Grenze mit dem fast 200 Kilometer entfernten Blanes verbindet.
Den Schmugglern das Handwerk legen
Die verschiedenen Etappen des Wanderweges liefern spektakuläre Blicke auf das Mittelmeer und einzigartige Naturlandschaften, geformt aus bizarren Felsformationen und steilabfallenden Klippen, mit Pinienwäldern, Agaven und Kakteen. Besonders im Frühling und Frühsommer beeindruckt hier das Blütenmeer am Wegesrand. Früher wurden diese uralten Trampelpfade schon von Fischern benutzt, um Buchten per Land zu erreichen. Später wurden diese auch von der Guardia Civil verwendet, um Schmuggler zu überführen. Heute sind diese Pfade gut ausgebaut und zu einem großen Weg entlang der Küste verbunden worden.
Auf geht’s: Wandern entlang des Mittelmeers
Das Wandern von Bucht zur Bucht hat es uns wirklich sehr angetan. Auf der Route zwischen Roses und Cadaqués entscheiden wir uns für die Etappe von Punta Falconera Richtung Cala Montjoi. Mal schauen, wie weit wir es bei dieser Hitze schaffen… Zur Punta Falconera gelangen wir von Roses aus über eine Schotterstraße. Mit unserem alten Mercedes Combi gar kein Problem. Dort angekommen, stellen wir das Auto ab und werden von einem einzigartigen Ausblick auf das türkis verfärbte Mittelmeer begrüßt. Staunend und begeistert von der Aussicht schießen wir erst mal ein paar Fotos.
Kletterei über die Felsen
Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Cala Lladó, der uns durch einen Pinienwald führt. Zwischen den Bäumen blitzt bereits das kristallklare Wasser hindurch. Nichts wie ab ins Meer! Der Weg fällt nun etwas steiler bergab. Gutes Schuhwerk ist Voraussetzung! Wir kommen zu einem kleinen Geröllfeld. Jetzt heißt es gut aufpassen, während wir über die losen Steine klettern. Von einem Felsbrocken zum nächsten gelangen wir schließlich nach unten in die steinige Bucht. Nach der Kletterei haben wir uns nun eine Pause verdient. Das kühle Nass ruft! Unsere Sachen abgeladen, steigen wir über ein paar Felsen ins Wasser. Gar nicht so leicht, aber schließlich haben wir es geschafft. Herrlich diese Abkühlung! Danach lassen wir uns die mitgebrachte Jause auf einem großen Stein schmecken, während uns die Sonne trocknet. Etwas erschöpft beschließen wir, den folgenden Weg mit dem Auto zu bestreiten, da es nun auch schon zu spät für einen weiteren Fußmarsch geworden ist.
Heil angekommen
Nach einer abenteuerlichen Autofahrt auf einer steilen, kurvigen Schotterstraße ohne Randbegrenzung kommen wir oben zu einem Aussichtsplatz. Von hier hat meinen wunderschönen und atemberaubenden Ausblick auf Roses und das Mittelmeer. Danach geht’s weiter auf der Landstraße zur Cala Montjoi. Hier stürzen wir uns noch einmal in die Fluten. Verglichen mit dem starken Wellengang in der Cala Lladó ist das Wasser hier so ruhig und still wie im Swimming Pool. Perfekt um weit hinaus zu schwimmen und sich entspannt treiben zu lassen. Die Sonne verschwindet allmählich hinter den Bergen und wir treten die Heimfahrt an.