Start Ausflüge Von Sant Sebastià nach Tamarìu

Von Sant Sebastià nach Tamarìu

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Wir fahren von Llafranc in Richtung Tamariu hinauf zum Leuchtturm el Fra de Sant Sebastià. Er wurde 1857 gebaut und ist bis heute der lichtstärkste Turm der spanischen Mittelmeerküste. Vom Leuchtturm Sant Sebastià hat man eine spektakuläre Aussicht über Land und Meer. Tief unten sieht man die kleinen Boote im Hafen von Llafranc liegen. Ein Stück oberhalb des Aussichtspunktes steht auf dem Kap Sant Sebastiá die barocke Wallfahrtskapelle Ermita de Sant Sebastià aus dem 18. Jahrhundert.

Ein Naturparadies.

Daneben befindet sich das Hotel und Restaurant „El Far“. Der atemberaubende Blick von der Aussichtsterrasse auf das in vielen verschiedenen Blautönen changierende Mittelmeer mit seinen felsigen, von Pinienwäldern umgrenzten Buchten und Höhlen fasziniert. Ursprünglich war das Hotel ein Wach- und Leuchtturm mit einer Einsiedlerklause aus dem 15. Jahrhundert. Im Jahre 1999 wurde das Objekt saniert und zu einem wunderschönen kleinen Hotel umgestaltet. In dieser exponierten Lage wird gern geheiratet.Wir wollen von hier aus den Küstenweg – camins de ronda (GR 92: rot-weiße Markierung) bis in die Bucht von Tamariu entlang wandern. Die Strecke ist mit 1,5 Stunden Hinweg angegeben und beginnt direkt hinter der Ermita.

Es ist bereits Nachmittag. Die Sonne strahlt hoch oben am Firmament. Azurblau glitzert das Meer tief unter uns. Gerahmt von Felsen und dem Blaugrün der Agaven. Agavenblütenstengel ragen in das Himmelblau. Möwen kreisen. Nach einem kurzen Stück entlang der Steilküste und vielen Treppenstufen, tauchen wir ein in die Kühle des Pinienwaldes. Gutes Schuhwerk ist ratsam. Der Weg schlängelt sich ab und an gen Küste, bis er auf einer Waldlichtung aus dem Schatten taucht. Ein Stück geht es entlang der Gärten in gleißender Sonne. Abweichende Wege sind mit durchkreuzter rot-weißer Markierung gekennzeichnet und führen in Sackgassen.

Nach etwa 10 Minuten biegt unser Wanderweg nach rechts ab. Man sieht bereits wieder das Meer durch die Bäume leuchten. Im Garten neben dem Weg grasen Ponys. Blühende Disteln säumen die Schlucht. Der schattige Pfad führt jetzt steil nach unten hinein in die Cala Pedrosa. Einsam empfängt uns die kleine Bucht. Zwei Fischerhütten stehen am Rand. Das Schild an der Hütte verspricht im Sommer täglich Erfrischungsgetränke und Imbiss, sonst an den Wochenenden. Die Bucht ist gesäumt von blank gespülten Steinen. Das kühle Meer lockt. Wir stürzen uns in die Fluten. Glasklar plätschern die Wellen zwischen den Felsen. El cavall –  heißt der Felsenkopf im Meer. Vom Boot aus soll er an Stalin erinnern. Wir genießen das erfrischende Prickeln auf der Haut. In der Ferne ein Motorboot. Sonst niemand. Es ist Juni – ein Freitagnachmittag vor der Saison. Idylle pur. Wir sind jetzt gerüstet für den Aufstieg aus der Bucht. Stufe um Stufe über Wurzeln und Steine durch zimtfarbene Felsen steil nach oben. Der Weg wird breiter und verläuft jetzt gerade bis zu einem Mirador. Hier kann man über die Felszunge wieder zum Meer gelangen. Wir laufen weiter in Richtung Tamariu.

Schon bald liegt die malerische Bucht vor uns. Der Weg führt jetzt über große Felsplateaus direkt am Meer entlang. Hier sitzen Angler und liegen Pärchen in der Nachmittagsonne. Die Farben der Felsen wechseln von schlammgrün über altrosa und ocker bis anthrazit. Das Blau des Meeres wird immer dunkler. Die Sonne sinkt langsam tiefer. Wir sehnen uns nach einem kalten Sprudelwasser und Café auf Eis. Bald erreichen wir den Strand von Tamariu. Die meisten Badegäste sind momentan noch Einheimische. Im Café des Strandhotels gibt es genügend freie Plätze und endlich kaltes Wasser in großen Mengen. Neben uns sitzen die Rentner des Dorfes beim Caféklatsch. Die Saison steht in den Startlöchern – es herrscht noch die entspannte Ruhe vor dem Sturm. Hier möchte man relaxt die Tage verträumen. Aber auf uns wartet der Rückweg. Weitere 1,5 Stunden steil hinauf und herunter. So machen wir uns nach einer halben Stunde Pause wieder auf den Weg.

Die sinkende Sonne verändert die Farben der Bucht. In der Cala Pedrosa ist jetzt Bewegung. Großmutter, Mutter und Kind planschen im seichten Wasser der Bucht. Opa hat die Fischerhütte aufgeschlossen und Gartenstühle davor gestellt. Am Freitagabend beginnt der Wochenendbetrieb. Wir schwatzen kurz mit dem alten Mann und bestellen eine Erfrischung. Oliven bekommen wir gratis dazu. Andere Gäste erwartet er erst am nächsten Tag. Da die kleine Bucht keine Zufahrt besitzt, muss alles per Boot oder zu Fuß über den steilen Weg transportiert werden. Wir rüsten uns für den steilen Aufstieg zum Leuchtturm. Nach einer Stunde bergauf sind wir erschöpft zurück am Auto. Das Abendlicht färbt die Bucht orange.Fazit: Ein schöner Ausflug, für den man etwas mehr Zeit, bessere Kondition, unbedingt Badesachen, Wanderschuhe und reichlich Trinkwasser mitbringen sollte.
Traumhafte Landschaft und spektakuläre Ausblicke auf Meer und Felsen sind der Lohn aller Anstrengungen.

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