Cap de Creus – der östlichste Punkt der iberischen Halbinsel
Als Naturpark Cap de Creus sowohl auf dem Meer als auch an Land geschützt dank eines Gesetzes von 1998 – umfasst ca. 11.000 Hektar Land- und ca. 3.000 Hektar Meergebiet. Biologisch und geologisch Interessant begeistert die Region uns mit landschaftlicher Schönheit die auf keine Postkarte passt. Trotzdem haben wir beschlossen, den exquisiten monumentalen Reiz dieser Landschaft in Bildern festzuhalten. Einmal von Land aus und ein weiteres mal von Seeseite her.
Punta Falconera
Heute sind wir mit dem Jeep unterwegs. Erstes Ziel ist Punta Falconera am Cap de Norfeu kurz hinter Roses. Wir schlängeln uns die gewundene kleine Asphaltstraße in Richtung Cala Montjoi. An dem verlassen wirkenden Bauernhaus mit Turmruine ist unser erster Stopp. Traumwetter. Azurblauer Himmel. Weiße Wölkchen im Wind. Üppiges Grün. Baumhohe majestätische Agavenblüten ragen in den Horizont. Unter uns glitzert tiefblau das Mittelmeer. Die weißen Boote teilen schäumend die blaue Bucht von Roses. Im Hintergrund die Häuser von Roses, Empuriabrava, Sant Pere Pescador und L’Escala. Spitz ragen die Medesinseln bei L’Estartit aus den Kräuselwellen. Die einstigen Pirateninseln sind heute fast zum Greifen nah.
Wir nehmen rechts den unbefestigten Weg hinunter zur Punta Falconera. Hier treffen wir auf den alten Streifenweg entlang der Küste. Die historischen Streifenwege dienten in der Vergangenheit zur Bekämpfung des Schmuggels und zur Überwachung der Küstenschifffahrt. Wer die Küste zu Fuß erkunden will braucht für die Strecke Roses Almadravabucht, Punta Falconera, Bunker, Cala Lladó, Cala Murtra, Cala Rostella, Cap Trencat, Cap Blanc, El Calis, Cala Montjoi, Mas de Montjoi de Baix, Mas de Montjoi de Dalt, Klippen, Cap Norfeu etwa 5 Stunden hin und zurück.
Wir umrunden heute nur Punta Falconera. Auch hier ragen blühende Agaven hoch in den megablauen Himmel. Unsere Fotos sagen mehr als tausend Worte. Schauen Sie selbst. Wir haben Bilderbuchwetter.
Cala Montjoi
Deshalb fahren wir bald schon weiter in die Bucht Cala Montjoi. Der kleine Strand ist gut besucht. Hier wartet auch das Gebäude des El Bulli auf seine Neuerweckung. Fünfmal wurde das El Bulli weltbestes Restaurant. Küchenmeister Ferran Adrià – ausgezeichnet mit drei Michelin-Sternen – gilt als einer der besten Köche der Gegenwart. 2011 schloss er das El Bulli und gründete die El Bulli Foundation. Eine Denkfabrik für kreative Gastronomie die laut Plan einmal von Barcelona in die Bucht umsiedeln soll.
Momentan lehrt Adriá u.a. an der Harvard University, ist Ehrendoktor der Universitäten von Barcelona, Aberdeen und Valencia, außerdem hat er zum Ziel die Enzyklopädie des Kochens – kreativ innovativ – von den Anfängen bis zur Gegenwart mit allen Facetten der Zubereitung und Herkunft von Essen als ein Vermächtnis zu hinterlassen. Auch will er gemeinsam mit dem Kellermeister von Dom Pérignon – Richard Geoffroy – den Champagner-Code entschlüsseln. Ferran Adrià – Mitbegründer der Molekularküche – ist immer wieder für eine Überraschung gut. An seiner Stelle hätten wir das Paradies Cala Montjoi nie verlassen!
Heute gehört es für einen Moment uns. Zeit für eine kurze Abkühlung im Meer. Das Wasser glitzert sauber und pur. Kühl umschmeicheln uns sanfte Wellen. Traummomente mit Blick in unendliche Weiten. Vor uns schaukeln kleine Yachten am Horizont. Sommerfeeling pur!
Cala Joncols
Unser eigentliches Ziel heute ist die letzte per Auto erreichbare Bucht auf dieser Seite des Cap de Creus: die Cala Joncols. Die bei Tauchern beliebte kleine Cala am scheinbaren Ende der Welt punktet mit Idylle pur. Auch in der Hochsaison wagen sich nicht zu viele Touristen bis hinter die sieben Berge ans Meer.
Das Unterwasserleben mit Korallen und Algenfeldern gilt hier als etwas ganz Besonderes: wild, vielfältig und unter Naturschutz gestellt.
Dunkle, vom Wind gezeichnete Felsen rahmen das blaustrahlende Meer. Oben am Berg ein frisch angepflanzter Weinberg. Die Eröffnungsfeier für den Weinberg Cala Jóncols fand erst am 3. Juli 2015 statt. Der Weinbau, lag hier viele Jahre lang brach, und soll nun mit einer einheimischen Rebsorte wieder aufleben. Die kleine Strandbar „Chiringuito Cala Joncols“ lädt mit kreativen Schaukelstühlen aus Stahlrahmen und Fischernetzen zum Verweilen unter schattenspendenden Pinien zum Café con leche auf Eis. Noch bis 15. September kann man hier auch Paellas, Fideua, Langusten oder frischen Fisch vom Grill ordern.
Die Füße auf Treibholz lümmeln wir am Ufer. Die Siesta gehört uns und dem Traum von Unendlichkeit und Paradies. Ein Sprung ins Meer holt uns später wieder ins Heute. Wir fahren zurück in den Allltag. Wer den für eine Weile vergessen möchte, dem sei dieser Ausflug empfohlen. Auch mit dem Boot ein unbeschreibliches Erlebnis!