Wanderung – „Das Wasser hat nicht Rast bei Tag und Nacht, ist stets auf Wanderschaft bedacht, das Wasser.“, heißt es im altbekannten Volkslied „Das Wandern ist des Müllers Lust“. Wandern macht Spaß, das wusste auch damals schon Komponist Franz Schubert. An einem ziemlich warmen Vormittag machen wir uns deshalb auf den Weg, um die Costa Brava per pedes zu erkunden. Der Camí de Ronda führt uns immer entlang der beeindruckenden „wilden Küste“, vorbei an malerischen Fischerdörfchen und schönen Buchten mit feinem, goldenen Sandstrand, bis nach Tamariu.
Kampf um die Plätze
Wir starten unsere Wanderung in dem kleinen Fischerort Calella de Palafrugell. In einem Straßencafé stärken wir uns noch schnell mit bocadillos und café con leche, bevor wir endlich losmarschieren können. Die Route führt uns durch die großen Rundbögen des Port Bo Platzes und am Strand de Canadell vorbei. Es ist Sonntag Mittag und die Restaurants sind überfüllt mit Touristen sowie Einheimischen. Auch am Strand finden wir keine freie Lücke mehr, so dicht aneinander gequetscht liegt hier Badetuch neben Badetuch. Noch schnell ein Selfie, dann sind wir froh, endlich den ganzen Trubel hinter uns zu lassen.
Wanderung am Stärkster Leuchtturm Spaniens vorbei
Die Landzunge unterhalb eines alten Wachturms umrundet, kommen wir schließlich ziemlich rasch nach Llafranc. Nach einer kleinen Trinkpause und ein paar Fotos geht es vom Hafen aus über eine Treppe auf einer kurvigen Straße weiter nach oben, vorbei an luxuriösen Villen, bis zum Leuchtturm Sant Sebastiá. Dieser ist der leistungsfähigste Leuchtturm Spaniens mit einer Scheinwerferreichweite von 100 Kilometern. Hier befindet sich auch ein Restaurant mit tollem Ausblick auf den Ort Llafranc und die ihn umgebende Steilküste. Der Weg führt uns um den Leuchtturm herum, vorbei an einem Wachturm aus dem 15. Jhdt. Hier rasten wir erst mal, ruhen uns vom steilen Anstieg bei Mittagshitze aus und stärken uns im Schatten mit mitgebrachter Jause.
Über Stock und Stein
Erholt streben wir die letzte Etappe unserer Route an, die sich durch Wald und Wiesen vorbei an ein paar abgeschiedenen Privatgrundstücken nach unten in die Cala Pedrosa schlängelt. In dieser abgelegenen Steinbucht trifft man auf eine kleine Fischerhütte in der man im Sommer seinen kleinen Hunger zwischendurch stillen kann. Fasziniert vom bunten Wellenspiel – dunkelblau, türkis, hellgrün in der Sonne leuchtend – verschnaufen für ein paar Minuten auf einem großen Felsen. In der Bucht herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, Ruhe finden wir hier keine. Schnell die Trinkflasche wieder eingepackt, dann geht es raus aus der Bucht und steil hinauf. Kurz darauf genießen wir den aromatischen Duft und die angenehme Kühle eines Pinienwaldes. Ab und an blitzt das Meer zwischen den Bäumen durch. Gespannt, was uns nach dem Waldstück erwartet, folgen wir dem Weg weiter, der nun immer der Küste entlang, vorbei an kleinen Felsbuchten mit nahezu kitschig türkisblauem Wasser führt.
Ankunft in Tamariu – Wanderung
Eine knappe Dreiviertelstunde später erreichen wir endlich den Strand von Tamariu. Kristallklares, Karibik-blaues Wasser und grober, rot-goldener Sandstrand erwarten uns. Die Schuhe ausgezogen, klettern wir über ein paar Felsen, die den Weg vom Strand abtrennen. Sand massiert unsere müden Füße und kühles Salzwasser erfrischt herrlich. Erschöpft ruhen wir uns auf einer Bank auf der Strandpromenade aus. In dem kleinen Küstenörtchen herrscht reges Treiben. Sangria, Bier und Weißwein stehen auf den Restauranttischen. Wanderer, Tagestouristen, Einwohner und Sonnenanbeter treffen hier aufeinander. Bevor wir wieder den Rückweg antreten, lassen wir uns noch ein leckeres Eis auf der Zunge zergehen. Möwen ziehen ihre Kreise. Ein kühles Lüftchen weht vom Meer herein, einfach wunderbar! Die Sonne senkt sich langsam tiefer und es wird Zeit, zurück zu gehen.
Routeninfos:
Route: Wanderung Calella – Llafranc – Far de Sant Sebastiá – Cala Pedrosa – Tamariu
Wanderzeit: Insgesamt ca. 2 1/2 Stunden
Sonnenschutz und Trinken nicht vergessen!