Immer den richtigen Fisch am Haken. Erfolgreich große Räuber jagen: Hochseeangeln an der Costa Brava
Zu einer der beliebtesten Freizeitaktivitäten an der Costa Brava gehört der Wassersport, darunter auch das Hochseeangeln. Groß ist heute das Angebot für Sportfischer. Hochseeangeln steht dabei vor allem bei „Mann“ ganz hoch im Kurs.
Es ist sechs Uhr morgens. Sonntag. Während sich viele anderswo an der Costa Brava gerade erst ins Bett legen, klingelt bei uns der Wecker.
Hochseeangeln hautnah erleben
Uns lockt der Fisch – genauer: wir wollen das Abenteuer Hochseeangeln hautnah erleben. Leider muss man dafür früh aufstehen. Pünktlich 7.00 Uhr startet Peter mit seinen Boot und uns an Bord vom Hafen in Empuriabrava aus zur Jagd auf den „Bonito“. Denn auf den haben es nicht nur er und wir es heute abgesehen, auch zahlreiche Kollegen aus anderen Häfen machen sich jetzt auf den Weg zu den besten Angelplätzen vor der Küste. Wer dabei sein will, muss also früh aufstehen. Pünktlich legen die Schiffe ab.
Es ist eine Fahrt in eine Männerwelt. Mit Vollgas geht es ins Abenteuer. An Bord arbeitet vorerst nur einer: Peter. Köder präparieren, Angelhaken festzurren. Erklären. Ruten zusammenstecken, Rollen montieren.
Angler-Latein wird erzählt:
Von riesigen Thuns, die gleich die ganze Angel zerbrachen oder – endlich gefangen – von drei Männern an Bord gewuchtet werden mussten. Der Jagdeifer und die Erwartung großer Abenteuer steht allen ins Gesicht geschrieben.
Die Kühle Meeresbriese des erwachenden Morgens weht uns ins Gesicht. Die Luft schmeckt salzig, und unsere Lebensgeister erwachen langsam. Leidenschaftliche Frühaufsteher waren wir noch nie. Der Himmel über dem Meer färbt sich feurig-orange. Die Sonne steigt langsam als weißglühender Feuerball aus dem violettfarbenen Meer. Fedrige Wolken malen zarte Muster in den Horizont.
Pink leuchten die Felsen. Sanft schaukelt das Boot und zeichnet eine schaumige Spur hinter uns her. Zum Glück ist die See heute ruhig. Seekrankheit bleibt uns vorerst erspart. Wir halten Kurs in Richtung Cadaqués. Auf Höhe des Katzenfelsens ändert Peter plötzlich die Fahrtrichtung. Er hat über Funk die Meldung erhalten, dass in Cadaqués der Tramuntana tobt. Keine gute Voraussetzung zum Angeln. So steuern wir kurz entschlossen andere Fischgründe an.
In der Ferne springen Delphine. Wir versuchen sie mit der Kamera einzufangen. Leider sind sie zu weit entfernt für unser Objektiv. Schon bald entschwinden sie spielend und tanzend in der Ferne. Haie muss man hier nicht fürchten. In der Bucht vor Roses gibt es keine gefährlichen Sorten.
Erste Fanggründe in Sicht
Nach einer Stunde Fahrt sind die ersten Fanggründe auf offener See erreicht. Hier liegt in etwa 500 Meter Tiefe ein altes Schiffswrack und gilt als Sammelstelle für Raubfische und Opfer. Peter hat inzwischen die Anfänger eingewiesen und den „Alten Angelhasen“ noch ein paar neue Tipps verraten.
Die Köder sind am Haken. Sardinen und Calarmares sollen heute den Bonito locken. Jetzt heißt es für alle: „Sich in Geduld üben“. Noch warten alle auf das Hemingway-Feeling. Aber schon bald zuckt die erste Angel heftig. Jetzt geht’s Schlag auf Schlag beim Hochseeangeln. Anziehen, Leine lassen. Anziehen. Leine lassen. Bis der Fisch aus dem Wasser geholt ist, vergeht eine Weile. Der Drill erfordert Kraft und Ausdauer. Spätestens jetzt versteht man, warum Angeln Sport ist.
Endlich ist der Fisch mit vereinten Kräften an Bord gehievt. Der erste Bonito hat fette 5,5 Kilo und wird gebührend bewundert. Das Abendessen ist somit gesichert.
Dem stolzen Fang folgen noch einige Makrelen. Dann ist plötzlich Ruhe. Die heiße Fangstelle ist vorerst versiegt. Auch die umliegenden anderen Boote vermelden über Funk eine Flaute. Weiter geht’s zum nächsten Platz. Man folgt den Möwen, wo sie Kreisen, sind größere Raubfische zu vermuten. Diese kommen aus großer Tiefe auf der Jagd nach Sardinen nach oben. Die Sardinenschwärme flüchten zur Wasseroberfläche, und das eine oder andere Fischlein springt schon mal aus Angst in die Luft. Hier droht ihnen dann die Möwe.
Plötzlich kommt Hektik auf. Wieder zuckt die Angelschnur: ein dicker Fisch ist an der Leine. Doch er springt ab, beißt einfach den Köder durch. „Fast hätten wir ihn gehabt!“ Die Enttäuschung ist groß. Zum Glück dauert sie nicht lang an, denn schon wieder beginnt der Kampf „Mann gegen Raubfisch“. Jetzt kommt das Erfolgsstück ‚Der Mann und das Meer’ zur Aufführung. Der ewige Kampf mit der Beute liegt im Blut. Alle fiebern mit. Es fühlt sich gut an. Noch ein Bonito landet nach längerer Anstrengung im Boot.
Die Angeln im Schlepp fahren wir weiter. Der Tag wird langsam älter und kein Fisch lässt sich mehr locken.
Zurück in den Hafen
Wir rüsten zur Heimkehr. Die Sonne steht mittlerweile hoch am Firmament. Die Beute ist erlegt, die Fotos für die Nachwelt sind im Kasten. Ein erfolgreicher Tag für Peter und seine Kunden. Alle sind zufrieden.
Für das Hochseeangeln an der Costa Brava gilt:
„Fast jeder Tag kann ein Angeltag sein, aber nicht jeder Tag muss ein Fangtag werden.“ Heute war „Petri heil“. Das Abenteuerfeeling beim Hochseeangeln stimmte, und das Septemberwetter zeigte sich von seiner besten Seite. Wer Hochseeangeln bucht, bekommt die frische Seeluft und den Hauch von Abenteuer gratis dazu. Wie viele Fische der Angler schließlich stolz mit nach Hause nehmen darf, hängt von dem anglerischen Geschick des gesamten Teams und der tageweise wechselnden Beißlaune der Fische ab. Die Tagesausbeute wird zum Schluss gerecht an alle verteilt. Anschließend geht es an die Kochtöpfe und es gibt vielleicht Bonito auf Rotweinrisotto mit Auberginen.
Guten Appetit!
Bonitos
Bonitos sind Thunfische. Welche Thunfischart(en) sich aber zu Recht »Bonito« nennen dürfen, darüber herrscht einige Verwirrung. Zoologisch gesehen ist es im deutschen Sprachgebrauch die Art Euthynnus pelamis, die sicherheitshalber auch »Echter Bonito« genannt wird. Der Echte Bonito ist an seiner gestreiften Bauchseite zu erkennen: Vier bis sechs dunkelblaue Streifen ziehen sich über silbrigen Grund; der Rücken ist stahlblau, ohne Musterung. Schuppen finden sich nur am Vorderkörper. Der Fisch liebt 18-23 °C warmes Wasser. Er jagt kleinere Fische, Tintenfische und Krebstiere.
Lebensweise
Bonitos wachsen rasch: Am Ende des ersten Lebensjahres messen sie schon 45 cm, mit 3 Jahren 80 cm. Sie können ungefähr 1 Meter lang und 20 kg schwer werden. Sie laichen zum ersten Mal mit zwei Jahren und sollen insgesamt nicht älter als vier Jahre werden. Ihre wirtschaftliche Bedeutung ist enorm. In Japan zählt der Bonito zu den wichtigsten Wirtschaftsfischen überhaupt.
Auch ein beträchtlicher Anteil der in Deutschland verkauften Thunfischarten tragen nach einer internationalen Übereinkunft die Bezeichnung »Bonito« als Handelsbezeichnung zu Recht: der Pelamide (Sarda sarda), die Fregattenmakrele oder Melva (Auxis thazard) und die Thonine (Euthynnus alleteratus), Thunfische.
Kurze Frage: Bei welchem Anbieter habt ihr die Tour durchgeführt? Liebe Grüße, Janin
Hi Janin,
das war damals mit Peter Fishing.
lG