Geschichte am Meer – Tarragona

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Auf der Suche nach Geschichte…

Madrid, Barcelona, Sevilla oder Valencia… Jeder kennt sie und jeder will hin. Ohne Zweifel, die bekanntesten spanischen Metropolen haben alle ihre besonderen Reize, doch auf der Suche nach meinem nächsten Reiseziel hielt ich zur Abwechslung mal Ausschau nach kleineren Städten, nach Städten, die nicht unbedingt sofort auf dem Radar Reisender auftauchen und leichter mal übersehen werden. Nach Städten wie Tarragona.

Vom römischen Tarragona

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Tarragona – voller Geschichte

 

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Etwa 100 km südlich von Barcelona, an der Costa Daurada, liegt die katalanische Kleinstadt – in bester Lage – direkt am Mittelmeer.

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Die römischen Bauwerke beeindrucken!

 

 

Tarragona besticht vor allem durch eines: seine unglaubliche Vielfalt an mittelalterlichen und vor allem römischen Bauwerken. Nicht umsonst wurde ein großer Teil Tarragonas zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. An meinem ersten Tag beschloss ich also mich auf die Spuren der Römer zu begeben. Wer – so wie ich – ein kleiner Sightseeing-Freak ist, holt sich am besten das günstige Kombiticket in dem die wichtigsten Bauwerke mit inbegriffen sind.

 

 

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Das alte Amphitheater in einer Traumkulisse!

Am frühen Vormittag – natürlich erst nach einem köstlichen Xuixo und einer Tasse Café con leche – spaziere ich zum ersten und auch bekanntesten römischen Monument der Stadt. Das Amphitheater, das aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stammt und außerhalb der Stadtmauern direkt am Meer liegt, war zu römischen Zeiten Schauplatz unzähliger Gladiatorenkämpfe. Heutzutage werden zwar in den Sommermonaten auch noch Kämpfe ausgetragen, aber natürlich nur zur touristischen Unterhaltung.

Eine Stadt voll römischer Geschichte

Während ich die Aussicht auf den höheren Rängen genieße, plane ich die Route zum nächsten Bauwerk. Lange muss ich nicht suchen, denn der römische Circus, in dem früher Pferde- und Wagenrennen ausgetragen wurden, und das Provinzforum mit seinen Gewölben und Pilastern befinden sich keine 5 Minuten entfernt.

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Der römische Circus von außen!

Durch verborgene, unterirdische Gänge gelangt man vom Circ Roma zum Prätorium, einem römischen Turm mit Aussichtsplattform.

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Unter der Erde findet man so manche Schätze!
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Die zahlreichen kleinen Details in den römischen Arbeiten

Während ich mich die Treppe hochkämpfe, muss ich immer wieder anhalten um mir die verschiedenen Skulpturen näher anzusehen. Schon beeindruckend wie viele kleine Details in den Arbeiten der Römer stecken…

 

 

Hoch über den Dächern der Stadt

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Die beeindruckende Aussicht über die Altstadt

Die letzten paar (Höhen-)Meter schlängelt sich eine enge Treppe zur Aussichtsplattform am Dach. Die Oktobersonne scheint mittlerweile etwas stärker und ich nutze den schönen Ort für eine kleine Verschnaufpause. Vom Dach aus überblickt man nicht nur weite Teile der historischen Stadt, auch das endlose, dunkelblaue Mittelmeer liegt in meinem Blickfeld.

Zwischen Geschichte und Natur – an der römischen Stadtmauer

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Entspannt spaziere ich entlang der römischen Mauer

Weiter geht’s – denn die nächste Attraktion liegt nur 15 Minuten entfernt. Der Weg führt durch die schönen, belebten Altstadtgassen Tarragonas bis hin zur römischen Mauer. Entspannt spaziere ich zwischen den umliegenden Bäumen und der beeindruckend hohen Muralla, die seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. die Stadt umgibt. Mit ein wenig Vorstellungskraft kann man sich hier durchaus in die Zeit der Römer zurückversetzen…

 

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Die Überreste des römischen Localforums

Nach einer kurzen Pause im Schatten der Palmen, begebe ich mich nun zum letzten Monument, dem Lokalforum. Was früher als religiöses und gesellschaftliches Zentrum der Stadt fungierte, wirkt heute – eingeschlossen in Mitten der modernen Wohnhäuser – fast ein wenig bizarr. Ohne Zweifel, die Bewohner Tarragonas, die rund um die alten Überreste des Fòrum Locals leben, sind definitiv zu beneiden. Denn wer würde nicht gerne morgens mit so einer Aussicht aufwachen?

 

 

 

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Das Forum Local eingeschlossen in das moderne Tarragona

Übergang zur Moderne

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Die beeindruckende Kathedrale von Tarragona!

 

Ein neuer Tag, ein neuer Café con leche. Heute widme ich mich der etwas moderneren Seite Tarragonas. Als erstes steht die alte Kathedrale, deren Stil als Übergang zwischen Romanik und Gotik beschrieben wird, am Plan. Aber Moment Mal, habe ich nicht gerade von der modernen Seite der Stadt gesprochen? Auf jeden Fall ist die wunderschöne Catedral de Santa Maria weniger alt, als das römische Tarragona.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon von außen begeistert mich das alte Bauwerk, doch das wahre Schmuckstück liegt meiner Meinung nach im Inneren. Quasi, außen hui..innen auch hui! Der geheimnisvoll wirkende Kreuzgang mit dem wunderschön angelegten Rosengarten in der Mitte, erinnert fast ein wenig an Hogwarts.

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Und als wäre der Moment nicht schon filmreif genug, hallt auch noch mystischer Kirchengesang durch den Rundgang!

 

 

 

 

 

 

 

Ein Spaziergang durch die moderne Geschichte Tarragonas

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Die berühmten katalanischen Castellers!

 

Weiter geht es für mich nun zum großen Plaça Imperial um von dort aus, im Schatten der Bäume, die ganze Rambla entlang zu spazieren. Schon bald, gelange ich zu einem der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt: zum Monumento a los Castellers. Hoch ragt die Statue mit den Castellers, also der traditionell katalanischen Menschenpyramide, über meinem Kopf.

 

An der Rambla entlang…

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Das imposante Abbild Roger de Llúrias am Ende der Rambla!

Weiter geht es an verschiedenen Skulpturen und Statuen vorbei bis ich schließlich am Ende der Rambla Nova zum Monument a Roger de Llúria gelange. Dahinter erstreckt sich einer der schönsten Plätze der Stadt: der Balcó del Mediterrani. Von der schönen Palmen umsäumten Terrasse überblickt man das Meer, den Stadtstrand und das alte römische Amphitheater.

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Die wunderschöne Aussicht vom Balco Mediterrano

Ein gelungener Abschluss in der Stadt am Meer

Während ich die frische Meerluft und Sonne genieße, höre ich plötzlich in der Ferne katalanische Volksmusik und schon erspähe ich die traditionellen Giganten, die ausgelassen durch die Gassen tanzen.

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Die Katalanen und ihre Giganten

Gebannt folge ich dem Umzug, der mich zurück zur Kathedrale führt. Ganz zu meiner Freude, sehe ich nun zum ersten Mal die berühmten Castellers! Was ich zuvor noch in Form einer Statue, unbewegt und aus Bronze betrachtet habe, wird nun auf dem Kirchplatz zum Leben erweckt. Auf jeden Fall ein gelungener Abschluss in einer der schönsten Städte Kataloniens!

 

 

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