Perpignan – Collioure – Portbou
Ein Ausflug zu den französischen Nachbarn ist immer eine angenehme Abwechslung. Perpignan liegt quasi vor der Tür und ist nur 1 Autostunde von der Costa Brava entfernt. Schopping dort lässt sich mit einem anschließenden Bummel durch Collioure – der Perle der Côte Vermeille – und einer abwechslungsreichen Rückfahrt entlang der schönen Küste mit Stopps in verschiedenen Weingütern verbinden.
Teil 2 Collioure
Collioure gilt als die Perle der Côte Vermeille und ist Geburtsstätte des Fauvismus. Der Ort brilliert mit leuchtenden Farben und faszinierendem Licht. Künstler wie Georges Braque, Raoul Dufy, Henry Matisse oder Pablo Picasso waren fasziniert von Collioure. Henri Matisse bemerkte «Es gibt in Frankreich keinen blaueren Himmel als den von Collioure.» Das besondere Licht gab der Küstenregion seinen Namen: Purpurküste – Côte Vermeille. Maler prägen bis heute das Bild Collioures. Sie bannen mit Farben die Momente und Stimmungen auf Leinwand oder Papier und tragen dem Ruf Collioures als «Malerstadt» Rechnung. Beliebtestes Motiv damals und heute: die Kirche Notre-Dames-des-Anges mit der prägnanten Kuppel. Wir schlendern die Mole hinaus und bewundern die Silhouette der Königsburg, die das Hafenbecken Port d’Amont vom Port d’Avall trennt. Später verlieren wir uns in den alten Gassen mit den malerischen Treppen, Blumen geschmückten Häusern, bunten Boutiquen, Galerien, kleinen Cafés, Bars und Restaurants. Wir lassen uns zu Muscheln und Weißwein verführen. In der Brasserie «Hôtel des Templiers» am Quai Amirauté befinden sich unzählige Werke von Künstlern, die sich in Collioure niederließen. Der Besitzer René Pous hatte ein Herz für Maler, und tauschte so manche Zeche gegen ein Bild.
Für den Rückweg nach Spanien wählen wir die Küstenstraße: Spektakuläre Blickwinkel, Weinberge und Burgruinen. Hier wird der feine «vin doux naturel», geerntet. Der ruht 30 Monate in Eichenfässern.
Paulilles
Unser Tipp: Paulilles etwa 3 km südlich von Port-Vendres hinter dem Pass Las Portas. Die kleine Mittelmeer-Bucht erstreckt sich zwischen dem Bear Cape und dem Oullestrell Cape. Die drei Strände Bernardi, del Mitg und Fourat sind durch Felsen getrennt. Hier trifft man auf das Weingut Les Clos de Pauilles. Les Clos de Paulilles ist seit 1975 im Besitz der Familie Dauré, die auch Eigentümer des Château de Jau ist. Die Weinprobe mit Meerblick verführt uns zum Einkauf: Les Clos de Paulilles Collioure Rouge AOC z.B. ist ein exzellenter trockener Rotwein mit kräftigem Beerenaroma. Ein Sprung in die kühlen Wellen der malerischen Bucht vor den Toren des Weinguts sorgt anschließend für klaren Kopf. Uralte Pinien rahmen hier das Meer.
Eingebunden in die phantastische Küstenregion, entdeckt man eine Bucht weiter eine alte Dynamitfabrik, gegründet von Alfred Nobel. Paulilles war eine autarke Anlage, eine besondere Art von Arbeits- und Wohngemeinschaft, inmitten mediterraner Vegetation und direkt am Meer gelegen. Seit der Schließung des Werks im Jahr 1984 war das gesamte Gelände sich selbst überlassen. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren erarbeitete ein Team aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Umweltplanern ein Konzept zur Nutzung des mittleren Abschnitts. Seit 2008 sind etwa 17 ha des Areals, die ‘Site de Paulilles’ für die Öffentlichkeit zugänglich.
Banyuls-sur-Mer
Der nächste Stopp ist Banyuls-sur-Mer. Hier war der Bildhauer Aristide Maillol zu Hause. Davon zeugt heute sein Atelier-Museum.
In Banyuls-sur-Mer im international bekannten Weinkeller «Le Cellier des Templiers» kann man die Weine der Region probieren. Der «Banyuls», ein mahagonifarbener Süßwein – der vorzüglich mit Schokolade harmoniert – ist weltberühmt.
Die FÊTE DES VENDANGES IN BANYULS ist ein Muss für den Herbst: Das Weinfest am Strand von Banyuls-sur-Mer am 8. und 9. Oktober ist der Treffpunkt für Weinfans von nah und fern.
Über Kurven und Steigungen geht es zurück an die Costa Brava. Felsige Berge auf der einen und azul-blau leuchtendes Mittelmeer auf der anderen Seite – eine der schönsten Küstenstrassen Europas verbindet Frankreich und Spanien.
[…] Segel. So es Wind und Wetter erlauben, nutzen wir die Elemente. Wir überlegen noch schnell an der Côte Vermeille vorbei zu fahren aber entscheiden uns für den direkten […]