Eine Filmkulisse
Szenen des Films „Das Parfüm“ wurden in Katalonien gedreht. Schauplatz war u.a. auch das Castell de Requesens. Die imposante Ruine des Castell de Requesens liegt in Mitten der Serra de l’Albera in der Nähe der Spanisch-Französischen Grenze. Die wilde Flora und Fauna der Serra de l’Albera ist einzigartig. Stein- und Korkeichenwälder, Pinien, Kastanien und Ulmen wechseln mit mediterranen Wiesen und Sträuchern. Im
Unterholz verstecken sich zahlreiche Tiere: darunter Wildschweine, Rehe, Wildkatzen, Steinadler, Falken, Echsen und Schlangen.
Viele Wanderwege führen durch diese Berge, einer davon rund um die Burg von Requesens, unserem heutigen Ausflugsziel.
Anfahrtsweg
In La Jonquera biegen wir von der NII ab nach Cantallops. Die kleine Straße windet sich den Berg hinauf. Ab Cantallops ist die Burg ausgeschildert. Achtung: In Cantallops endet die geteerte Straße. Es geht weiter über eine Schotterpiste (nichts für tief liegende Autos). Dann steht man plötzlich vor einem Gattertor. Einfach öffnen, durchfahren und wieder hinter sich schließen. Weiterfahren ist erlaubt. Ab hier weiden frei laufende Rinder in den Wäldern. Das Tor soll verhindern, dass die Tiere sich ins Tal verirren. Dumpfe, leise Glocken kündigen die Kuhherden an. Das relativ kleine Albera-Rind gilt als Rarität und genießt den Luxus, im Alberagebiet wild herumstreifen zu dürfen.
Geschichte des Castells de Requesens
Die Burg Requesens kontrollierte einst das Umland. Auf einer Anhöhe gelegen, dominiert die mächtige Festung bis heute die Region und ist Ausgangspunkt für Wanderungen durch die Alberaberge. Wir queren den Rio Anyet und folgen dem ausgeschilderten steilen Weg links zur Burg hinauf. Bei guter Sicht hat man hier einen fantastischen Blick auf das oft bis zum Frühsommer noch Schnee bedeckte Canigou-Massiv der Pyrenäen.
Die Ursprünge der Burg Requesens stammen aus dem 11. Jahrhundert. Von den Herzögen des Rousillon als Grenzfestung erbaut, wechselte sie im Laufe ihrer Geschichte mehrfach den Besitzer und war irgendwann dem Verfall preis gegeben. Tomàs Rocabertí de Damento, Herzog von Peralada frönte seinem Faible für romantische Schlösser und Burgen. Er beauftragte im 19. Jahrhundert auch den Wiederaufbau der verfallenen Gemäuer von Requesens und ließ dabei seinen romantischen Phantasien freien Lauf. Seitdem prägt der verspielte Stil der Romantik das Bauwerk. Mit verwinkelten Sälen und Gemächern, Zinnen und Türmen erinnert die Ruine bis heute an ein verwunschenes Ritterschloss. Der einstige Prunk fiel später einer Garnison Francos zum Opfer. Nachdem das Militär abgezogen war begannen die Plünderungen. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, verschwand auf Nimmerwiedersehen. In den sechziger Jahren zogen Hippies ein. Später erwog Salvador Dalí den Kauf der Burg, entschied sich aber dann für das kleinere Model der Burg Púbol als Geschenk an seine Muse Gala. Das Castell de Requesens gilt als imposante Filmkulisse und kam z.B. bei »El Caballero del Dragón« und „Das Parfüm“ wirkungsvoll zum Einsatz.
Den Schlüssel für die alten Gemäuer bekommt man momentan nur auf Anfrage. Am besten erkundigt man sich in der Masia in der Nähe des Schlosses. Hier kann man auch super zu Mittag essen. Im „La Cantina“ kocht seit kurzer Zeit Nurí. Auf der Karte steht, was bei ihr auf dem Hof und im Garten gedeiht. Wir verspeisten genussvoll knackfrischen Salat und Lamm vom Grill zu leckerem „pan con tomate“. In fast privater Atmosphäre kommt man dabei schnell mit anderen Gästen und der Besitzerin ins Gespräch. Für größere Gruppen sollten Sie besser vorher bei Nurí unter Tel.: 972193081 reservieren.
Wanderkarten bekommt man z.B. im Fremdenverkehrsamt La Jonquera -Tel. 972 55 40 05, www.lajonquera.net.