Der Calçot ist eine zarte, weiße und süße Frühlingszwiebel, die gegrillt Grundlage der so genannten Calçotada ist: dies ist ein wahrer Leckerbissen, der auch die anspruchsvollsten Gaumen zufrieden stellt.
Calçot werden die Sprösslinge einer Weisen Zwiebel genannt, die voll ausgebildet sind und wieder eingepflanzt wurden. Nachdem die Zwiebel gekeimt hat und gewachsen ist, wird sie ausgerissen und anschließend eine Zeit lang aufbewahrt. Später wird sie erneut eingepflanzt, jedoch so, dass sie nur halb in der Erde steckt. Je mehr die Pflanze wächst, desto höher muss man sie mit Erde umgeben, ihr also ‚Schuhe anziehen‘ (vom spanisch-katalanischen Wort für Schuhe anziehen stammt auch der Name dieses Produkts).
Die Schösslinge müssen eine Höhe von zwischen 15 und 25 cm haben. Die auf dem Grill zubereiteten Calçots spielen die Hauptrolle bei der so genannten Calçotada, einem traditionellen Feinschmeckerfest, das typisch für Katalonien ist. Das berühmteste dieser Feste findet am letzten Januarsonntag in Valls statt.
Die Tradition schreibt vor, dass Calçots auf dem Dorfplatz zusammen mit den Nachbarn verspeist werden müssen. Das Weiß der Calçots wird durch ihre Zubereitung auf dem offenen Feuer rußgeschwärzt und verschwindet danach durch das Eintauchen in die Salvitxada-Soße oder die rötliche Romescu-Soße. Die Salvitxada-Soße ist der Inbegriff der mediterranen Diät: Öl, Salz, Tomate, Mandeln, Hasennüsse, Paprika… Da Calçots nach allen Regeln der Kunst mit der Hand und ohne Besteck verzehrt werden, läuft die Soße so sehr an diesem Gemüse herunter, dass man sich ein Lätzchen anziehen muss, damit man sich die Kleidung nicht beschmutzt. Es mutet schon ein wenig seltsam an, gestandene Männer und Frauen zu betrachten, wie sie stolz diese derart kindische Bekleidung tragen. Aber glauben Sie mir, keiner von ihnen weigert sich dies zu tun, wenn ihnen der Duft der Calçots in die Nase steigt.
Für diejenigen, die danach immer noch Hunger verspüren, grillen die Katalanen, die für ihre sprichwörtliche Sparsamkeit bekannt sind, in der glimmenden Asche des Feuers, in dem sie die Calçots zubereitet haben, Fleisch und Würste, die sie „Botifarras“ nennen. Mit dem Gemüse, dem Fleisch, der Sonne und den Witzen über die Lätzchen wird jede Calçotada zu einen unwiderstehlichen volkstümlichen und gastronomischen Fest. Übrigens ist es im Frühling in der Gegend von Tarragona verpönt, sich beim Essen nicht zu bekleckern.
Romesco Sauce
100 g Mandeln geschält
2 ZehenKnoblauch
2 Chilischoten, rot, frisch
1Fleischtomate
1 TL Tomatenmark
3 EL Rotweinessig
250 ml Olivenöl + Salz + Pfeffer
Die Mandeln in einer trockenen Pfanne anrösten. Mit den geschälten Knoblauchzehen und den sorgfältig entkernten Chilischoten im Mörser oder im Mixer zu einem glatten Püree zerkleinern. Die gehäutete, entkernte Tomate, das Tomatenmark und den Essig zufügen, alles noch mal durchmixen. Nunmehr tropfenweise das Öl zufügen, dabei ständig weiter mixen und erst dann erneut Öl zufügen, wenn sich alles Öl gut mit der Masse verbunden hat. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.